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ALICE WUNDERT SICH

Wie konnte das geschehen? Die Welt steht plötzlich Kopf. Sie ist aus den Fugen geraten. Bislang geltende Regeln haben ihre Gültigkeit verloren. Vieles ergibt keinen Sinn. Alice nimmt es mit allen Herausforderungen dieser Welt auf, wo sie selbst mal groß wird und mal klein; mal hat sie einen Giraffenhals, mal spricht sie mit fremder Stimme. Auch, dass die Wesen, denen sie begegnet nach absurden, nicht durchschaubaren Regeln handeln, erschüttert sie nicht: sie bleibt neugierig, selbstbewusst – und gebietet im richtigen Moment Einhalt.

Zwischen Nonsens und Tiefsinn geht es um durchaus ernsthafte Fragen, etwa die nach der eigenen Identität: „War ich heute Morgen beim Aufstehen noch dieselbe?“, fragt sich Alice: „Mir ist es doch fast, als wäre ich mir da ein wenig anders vorgekommen. Aber wenn ich nicht mehr dieselbe bin, muss ich mich doch fragen: Wer in aller Welt bin ich denn dann? Ja, das ist das große Rätsel!‘“

Was ist das für eine Welt? Was ist meine Aufgabe darin? Und: Wer bin ich überhaupt? Das sind die großen Fragen, und auch die Frage danach, wie eigentlich Welt wahrgenommen wird, was passiert, wenn plötzlich alles verdreht ist.

Es ist nicht nur das Liebevoll-Anarchische, das Unbekümmerte, das Unberührte und das Skurrile, das so reizvoll ist. Es fasziniert auch die Vorstellung einer alternativen Welt, einer anderen Welt, in der die Gesetze von Logik, Schwerkraft, Sprache und Hierarchie aufgehoben sind.